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Warum ein HEPA-Filter sinnvoll ist

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Gerade vor dem Staubsauger kauf stolpert man bei der Suche nach Informationen immer wieder über die Begriffe Hepa-Filter und Hepa-Filter Staubsauger. Das klingt erst einmal nach Sauberkeit, Schutz und eine saubere Umwelt. Jedoch wissen nur sehr wenige wie so ein Filter wirklich funktioniert und was dahinter steckt.

Filter ist hier auch nicht gleich Filter, es gibt verschiedene Klassen, die alle unterschiedlich gut schützen – diese Klassen nennt man Filterklassen. Die Bezeichnung Hepa sagt somit auf den ersten Blick wenig über die tatsächliche Filterqualität aus, sondern zeigt lediglich dass es sich hier um einen Filter einer bestimmten Bauform handelt – einen Schwebstofffilter.

Die Funktionsweise

Schwebstofffilter gibt es schon seit dem vergangenen Jahrhundert. Sie wurden ungefähr zeitgleich zur Atombombe entwickelt. Mit diesem Filter sollten die radioaktiven Teilchen aus der Luft gefiltert werden und die Atombombe somit „harmlos machen“. Später fanden sie jedoch Anwendung in Staubsaugern, speziell im Hepa Filter Staubsauger.

Beteiligt an diesem physikalischen Prinzip der Filterung, sind der Tragheitseffekt, der Sperreffekt und der Diffusionseffekt. Der Tragheitseffekt sagt aus, das größere Partikel nicht dem Luftstrom folgen, aufgrund ihrer Trägheit. Sie lande somit im Filter. Partikel, welche eine bestimmte Größe haben haften am Filtermaterial, dass sagt der Sperreffekt aus. Aufgrund der Brownschen Molekularbewegung folgen die kleinen Teilchen dem Luftstrom nicht und bleiben in den Fasern des Filters hängen. Die Technik sorgt also dafür, dass die kleinen Teilchen möglichst vom Filter aufgefangen werden. So ist die Abluft bis zu 99% rein von Staub- und Schmutzpartikeln.

Verschiedene Filterklassen und EU-Vorschriften

Normale Feinstaubfilter sind im Vergleich zu Hepa Filtern nicht so effektiv. Hepa Filter können selbst Teilchen unter einem Mikrometer auffangen. Je nach Filterklasse können mehr oder weniger Keime, Viren, Bakterien oder auch Tabakrauchbestandteile abgeschieden werden. Üblicherweise unterscheidet man zwischen den Klassen H12 bis H14.

Alle Klassen im Überblick
Filterklasse Abscheidegrad (gesamt) Abscheidegrad (lokal)
EPA E10 > 85 %
E11 > 95 %
E12 > 99,5 %
HEPA H13 > 99,95 % > 99,75 %
H14 > 99,995 % > 99,975 %
ULPA U15 > 99,9995 % > 99,9975 %
U16 > 99,99995 % > 99,99975 %
U17 > 99,999995 % > 99,9999 %

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwebstofffilter)

Sowohl nach oben, als auch nach unten hin gibt es noch weitere Klasse. Die Klassen 12 bis 14 sind jedoch die gängigsten und damit auch am interessantesten. Doch was genau ist jetzt der Abscheidegrad?

Das Verhältnis zwischen aufgenommener Menge Staub und der abgeschiedenen Menge nennt man den Abscheidegrad.. Beim Hepa Filter Staubsauger entspricht das also dem Verhältnis zwischen eingesaugtem und tatsächlich auch im Gerät einbehaltenem Staub. Bei den meisten Staubsaugern mit Hepa Filter handelt es sich um H13 Filter, solche Geräte blasen also maximal 0,05% der eingesaugten Partikel mit der Abluft wieder in den Raum zurück.

Das Mogeln mit den Filterklassen

Leider halten sich nicht alle Hersteller an die gängigen Normen und versuchen mit Tricks diese zu umgehen. Fantasienamen wie „Super Clean Air Filter“ werden erfunden und der genaue Abscheidegrad bleibt unbekannt. Das Problem ist hier einerseits das es sich um EU-Normen und nicht um EU-Vorschriften handelt. Diese Normen sind nicht bindend. Angesichts der schnellen Weiterentwicklung der EU-Vorschriften – insbesondere für Haushaltsgeräte – besteht aber durchaus die Aussicht, dass auch die Staubfilterklassen irgendwann in den Status einer EU-Vorschrift gehoben werden. So wären hier Fantasienamen ebenfalls an der Tagesordnung.

Besonders Hausstauballergiker sollten beim Kauf eines Staubsaugers darauf achten, dass dieser der Staubemissionsklasse A zugeordnet ist. Ebenfalls sollte auf einen Abluftfilter, welcher mindestens der Staubfilterklasse EPA, besser noch der Klasse HEPA zugeordnet ist geachtet werden.

Staubemissionsklassen – was bedeuten die Werte auf dem EU-Energie-Etikett?

Seit einigen Jahren muss man sich vor dem Kauf eines Hepa Filter Staubsauger jedoch nicht nur mit den unterschiedlichen Hepa-Filterklassen auseinandersetzen, sondern auch mit den EU-Energieetiketten. Vor diesen kann man sich kaum retten, egal ob auf dem Gerät selbst oder in der Anleitung. Doch wie soll man im Vorschriften Jungle den Überblick behalten?

Auf der einen Seite gibt es die Klasse, welche die Hepa Filter Staubsauger bezüglich ihrer Fähigkeiten für die Reinigung von Teppich- oder Hartböden einstuft. Jedoch wird auch die Energieeffizienz in einer speziellen Klasse eingeteilt, es gibt aber keine Staubemissionsklassen, wie vielfach angenommen wird.

Die erwähnten Klassen sind Pflichtangaben und müssen vom Hersteller bereitgestellt werden. Als Käufer empfiehlt es sich, hier wenigstens etwas Grundwissen zu haben.

Die Staubemissionsklasse im Detail

Die Staubemissionsklasse unterteilt die Staubsauger nach ihrem Staubrück­halte­vermögen. Je höher der Rückhalt ist, desto höher ist die Klasse. Dabei ist A die am höchsten zu erreichende Klasse, ähnlich wie im amerikanischen Schulsystem. Die Klasse G weißt den niedrigsten Rückhalt auf.

Was bedeutet das jetzt für den Staubsauger Kauf und was genau ist das Rückhaltevermögen?

Als erstes wird der maximale Luftstrom gemessen, also wie viel Luft das Gerät ansaugen kann. Anschließend wird gemessen, wie viel Staub der angesaugten Luft wieder an das Raumklima abgegeben wird. Genau das sagt das Rückhaltevermögen aus – wie viel Abluft prozentual wieder abgegeben wird. Je geringer der prozentuale Anteil ist, desto besser.

Um diesen Anteil möglichst gering zu halten, sind verschiedene Filter überall im Staubsauger verbaut. Neben dem Hepa-Filter gibt es einen Motor- und einen Abluftfilter. Zu beachten ist jedoch, die Qualität eines einzelnen dieser Filter hat nur beschränkten Einfluss auf die Staubemissionsklasse eines Hepa Filter Staubsauger. Nicht nur die Filter an sich haben Einfluss, sondern auch eine robuste und wertige Verarbeitung des Saugers kann die Staubemissionsklasse beeinflussen.

Alle Klassen im Überblick
Klassennamen
Zugelassener Staubanteil in der Abluft (in dre)
Staubemissionsklasse Staubemission (dre)
A dre ≤ 0,02 %
B 0,02% < dre ≤ 0,08 %
C 0,08% < dre ≤ 0,20 %
D 0,20% < dre ≤ 0,35 %
E 0,35% < dre ≤ 0,60 %
F 0,60% < dre ≤ 1,00 %
G dre > 1,00 %

(Quelle: https://ec.europa.eu/transparency/regdoc/rep/3/2013/DE/3-2013-2458-DE-F1-2.Pdf)

Die Spitzenklasse A erreichen also alle Hepa Filter Staubsauger, bei denen weniger als 0,02% des eingesaugten Staubes durch die Abluft wieder in den Raum gelangen. In der Klasse B schwankt dieser Wert zwischen 0,02 bis 0,08 Prozent etc.. Schlechte Geräte in Sachen Filterung zählen zur Klasse G, die aber ab September 2017 bei neu gekauften Staubsaugern nicht mehr zugelassen ist.

Die jeweilige Klasse ihres zukünftigen Hepa Filter Staubsaugers finden Sie auf dem EU-Ettiket, sowie in der Anleitung bzw. dem Produkthandbuch. Viele Hersteller werben mit einer guten Staubemissionsklasse, hier müssen Sie gar nicht lange nach der jeweiligen Klasse suchen. Gerade Verbraucher,  die zu Allergien neigen oder unter einer Hausstaubmilbenallergie leiden, sollten möglichst einen Staubsauger der Emissionsklasse A erwerben. Jedoch gibt es eine Vielzahl von Einsatzgebieten für die Staubsauger mit Hepa Filter.

HEPA FILTER STAUBSAUGER

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